Liedtexte Hermann Löns
von der Heidelieder-CD Vol. 1

Vertonte Gedichte von Hermann Löns
gesungen vom Heidesänger René Schneider



Liebe Hermann Löns-Fans,

nachffolgend habe ich Ihnen die Liedtexte von Hermann Löns aufgeführt, so, wie ich sie auf der CD singe.

Es gibt hier und da mal eine kleine Anpassung in Abweichung vom Original. Die Lieder von Hermann Löns wurden von Männer und Frauen gesungen, deshalb singe ich "Grün ist die Heide" aus der Sicht der dritten Person "...
und da hat er sie geküßt, und sie saß auf seinem Schoß..." - denn nicht ich werde ja von einem Jäger geküsst ;-)

So wünsche ich Ihnen viel Freude mit den nachfolgenden Liedtexten von Hermann Löns. Am schönsten ist es natürlich, wenn man sich die Lieder anhört, denn zusammen mit der Musik von Fritz Jöde und den anderen Komponisten, verbreiten die vertonten Gedichte von Hermann Löns Freude und regen auch zum Nachdenken über das Vergangene an - denn nichts auf der Welt ist  für die Ewigkeit geschaffen.



Rose weiß, Rose rot
Rose im Schnee
(Hermann Löns - Fritz Jöde)

Rose weiß, Rose rot, wie süß ist doch dein Mund,
Rose rot, Rose weiß, dein denk ich aller Stund;
aller Stund bei Tag und Nacht, dass dein Mund mir zugelacht,
dein roter Mund, dein roter Mund.

Ein Vogel sang im Lindenbaum, ein süßes Lied er sang,
Rose weiß, Rose rot, das Herz im Leib mir sprang;
sprang vor Freude hin und her, als ob dein Lachen bei ihm wär,
so süß es klang, so süß es klang.

Rose weiß, Rose rot, was wird aus mir und dir?
Ich glaube gar, es fiel ein Schnee, dein Herz ist nicht bei mir;
nicht bei mir, geht andern Gang, falsches Lied der Vogel sang
von mir und dir, von mir und dir.

Blühendes Heidekraut

Küselwind
(Hermann Löns - Fritz Jöde)

Im Schummern, im Schummern da kam ich einst zu dir;
Im Schummern, im Schummern, da standst du an der Tür.

Drei Lilien, drei
Lilien die blühten hell und klar;
Drei
Lilien, drei Lilien, dreimal ich bei dir war.

Die Liebe, die Liebe die hat so hell geglüht;
Die Liebe, die Liebe die ist schon ausgeblüht.

Drei Rosen, drei Rosen die blühen heute mir;
Drei Rosen, drei Rosen, wer schläft wohl jetzt bei dir?

Blühendes Heidekraut

In dem Grünebusch
Das bittersüße Lied
(Hermann Löns - Fritz Jöde)

In dem Grünebusch, in dem Grünebusch
singt die Nachtigall die ganze Nacht;
singt mit lautem Schall, singt mit lautem Schall,
dass ich davon bin vom Schlaf erwacht.

Singst ja viel zu süß, singst ja viel zu süß,
Nachtigall, vor meinem Kämmerlein;
Singst so bittersüß, singst so bittersüß
von dem Mädchen das allein muß sein.

Wenn die Sonne scheint, wenn die Sonne scheint,
kannst du singen immer, immerzu;
aber bei der Nacht, aber bei der Nacht
raubt dein Lied mir alle meine Ruh.

Blühendes Heidekraut

Der Tauber

(Hermann Löns - Fritz Jöde)

Horch, wie der Tauber ruft, oh du, du, du,
und seine Taube hört ihm freundlich zu;
was wohl der Tauber will, oh du, du, du,
denk mal darüber nach und hör ihm zu.

Horch, wie mein Herze schlägt, oh du, du, du,
was sagt dein Herze denn dazu, dazu?
was wohl mein Herze will, oh du, du, du,
denk nicht darüber nach und gib ihm Ruh.

Der Tauber ruft nicht mehr, oh du, du, du,
und seine Taube hört ihm nicht mehr zu;
was wohl die Tauben tun, oh du, du, du,
wozu sind wir im Mai, wozu, wozu?

Blühendes Heidekraut

Das Buchenblatt
(Hermann Löns - Fritz Jöde)

Nun hat es sich gewendet,
das grüne Buchenblatt;
nun hat es sich geendet,
was mich erfreuet hat.

Die Rose hat verloren
die roten Blüten all;
was du mir hast geschworen,
es war ein leerer Schall.

Das Blatt am Buchenbaume
gibt keinen Schatten mehr;
dem allerschönsten Träume
blüht keine Wiederkehr.

Blühendes Heidekraut

Rose Marie
Abendlied
(Hermann Löns - Fritz Jöde)

Rose Marie, Rose Marie,
sieben Jahre mein Herz nach dir schrie.
Rose Marie, Rose Marie - aber du hörtest es nie.

Jedwede Nacht, jedwede Nacht,
hat mir im Traume dein Bild zugelacht.
Kam dann der Tag, kam dann der Tag - wieder alleine ich lag.

Jetzt bin ich alt, jetzt bin ich alt,
aber mein Herz ist noch lange nicht kalt.
Schläft wohl schon bald, schläft wohl schon bald,
doch bis zuletzt es noch hallt:

Rose Marie, Rose Marie,
sieben Jahre Mein Herz nach dir schrie.
Rose Marie, Rose Marie - aber du hörtest es nie.

Blühendes Heidekraut

Grün ist die Heide
(Hermann Löns - Karl Blume)

Als sie gestern einsam ging, auf der grünen, grünen Heid',
kam ein junger Jäger an, trug ein grünes, grünes Kleid;
Ja grün ist die Heide, die Heide ist grün,
aber rot sind die Rosen, wenn sie da blüh'n!

Wo die grünen Tannen steh'n, ist so weich das grüne Moos,
und da hat er sie geküßt, und sie saß auf seinem Schoß;
Ja grün ist die Heide, . . . .

Als ich dann nach Hause kam, hat die Mutter sie gefragt,
wo sie war die ganze Zeit, und sie hat es nicht gesagt;
Ja grün ist die Heide, . . . .

Was die grüne Heide weiß, geht die Mutter gar nichts an,
niemand weiß es außer ihr, und dem grünen Jägersmann
Ja grün ist die Heide, . . . .

Blühendes Heidekraut

Verschütt
(Hermann Löns - Fritz Jöde)

Es stehn drei Birken auf der Heide, valleri und vallera,
an denen hab ich meine Freude,  juppheidi heida;
die Lerche sang, die Sonne schien,
da schliefen wir bei Mutter Grün.

Drei Birken sind es und nicht sieben, valleri und vallera,
ein schönes Mädchen tat ich lieben, juppheidi heida;
drei Tage lang auf grüner Heid,
dann war sie aus, die schöne Zeit.

Es kam der Spitzhut angegangen, valleri und vallera,
er hat uns beide eingefangen, juppheidi heida;
in  Celle steht ein festes Haus,
mit unsrer Liebe ist es aus.

O schönes Mädchen, meine Freude, valleri und vallera,
es stehn drei Birken auf der Heide, juppheidi heida;
doch ihr Gezweig ist kahl und leer
o Schatz, ich seh dich niemals mehr.

Blühendes Heidekraut

Herzblatt am Lindenbaum
(Hermann Löns - Eduard Künneke)

Herzblatt am Lindenbaum du grüner Maientraum,
es sang die Nachtigall in süßem Schall;
vom Liebesleide, von Freud und Leid,
lang geht das Leben und kurz die Maienzeit.

Schöne Zeit längst vorbei welk ist der grüne Mai,
Nachtigall singt nicht mehr Lindenbaum leer;
aus Lieb ward Leide, aus Freud ward Leid,
lang ist das Leben und kurz die Maienzeit.

Will in den Garten gehen wo letzte Rosen stehn,
aber o weh, o weh da liegt der Schnee;
Schnee, der tut wehe, Schnee, der bringt Leid,
lang ist das Leben und kurz die Maienzeit.

Blühendes Heidekraut

Verloren
Rosmarien Heide
(Hermann Löns - Fritz Jöde)

Rosmarienheide zur Maienzeit blüht,
Rosmarienheide erfreut das Gemüt,
Rosmarienheide ist lieblich und zart,
Rosmarienheide ist eigener Art.

Anna, Marianna, wo bist du mein Lieb,
Anna, Marianna, der Wind dich vertrieb,
Anna, Marianna, du zogst in die Stadt,
Anna, Marianna vergessen mich hat.

Rosmarienheide blüht wieder im Moor,
Rosmarienheide die Farbe verlor,
Rosmarienheide zum zweiten Mal blüht,
Rosmarienheide erfreut kein Gemüt.

Anna, Marianna, wo bist Du mein Lieb,
Anna, Marianna, der Wind dich vertrieb,
Anna, Marianna, dein Herz das ging tot,
Anna, Marianna, in Kummer und Not.

Blühendes Heidekraut

Irrkraut
(Hermann Löns - Fritz Jöde)

Scheidewind weht auf der Heide, Meidewind weht in dem Moor;
Ich suche und suche die Stelle, wo ich mein Herz verlor.

Hier war es, wo ich es verloren, es muß doch hier irgendwo sein;
Es liegt hier im Laube und Moose, so mutterseelenallein.

Ich suche und suche und suche, und suche wohl hin und wohl her;
Ich höre und höre es klopfen, und finde es nimmermehr.

Scheidewind flüstert im Laube, Meidewind flüstert im Gras;
Irrkraut wächst auf der Stelle, wo ich mein Herz vergaß.

Blühendes Heidekraut

Wegewarte
(Hermann Löns - Fritz Jöde)

Es steht eine Blume, wo der Wind weht den Staub,
blau ist ihre Blüte, aber grau ist ihr Laub.

Ich stand an dem Wege, hielt auf meine Hand,
du hast deine Augen von mir abgewandt.

Jetzt stehst du am Wege, da wehet der Wind,
deine Augen, die blauen, vom Staub sind sie blind.

Da stehst du und wartest, dass ich komme daher,
Wegewarte, Wegewarte, du blühst ja nicht mehr.

Blühendes Heidekraut

Das Scheiden
(Hermann Löns - Fritz Jöde)

Aber dies, aber das, und das Wasser ist nass,
aber das, aber dies, und das Lieben ist süß;
aber dies, aber das, und grün ist das Gras,
und das Gras, das ist grün, und die Rosen, die blühn.

Und blühn sie heut rot, morgen sind sie schon tot,
und dann heißt es, ade, und es fällt dann der Schnee;
und der Schnee, der ist weiß, und das Feuer ist heiß,
und das Feuer brennt sehr, doch das Scheiden noch mehr.

Aber dies, aber das, und das Wasser ist nass,
aber das, aber dies, und das Lieben ist süß;
aber dies, aber das, und grün ist das Gras,
und das Gras, das ist grün, und die Rosen, die blühn.

Blühendes Heidekraut

Winter
(Hermann Löns - Fritz Jöde)

Über die Heide geht mein Gedenken,
Annemarie, nach dir, nach dir allein.
Über die Heide möchte ich wandern,
Annemarie, bei dir zu sein.

Über die Heide flogen die Schwalben,
Annemarie, sie grüßen dich von mir.
Über die Heide riefen die Raben,
Annemarie, Antwort von dir.

Über die Heide pfeifen die Winde,
Annemarie, und alles liegt voll Schnee.
Über die Heide ging einst mein Lieben,
Annemarie, ade, ade!